Schiller in Weimar
Du kannst Dich anders entscheiden, als man von Dir erwartet!
Geben Sie Gedankenfreiheit! Diesen Satz lässt Schiller in seinem Drama Don Carlos Marquis Posa zum König von Spanien sagen.
Dieser Satz ist heute so aktuell wie nie, in der Zeit von Diktaturen und autokratischen Herrschaftsystemen.
Für Schiller wurde das Leben unter der Fuchtel des württembergischen Herzogs unerträglich. Auch in seinem Elternhaus verlangte man Gehorsam und Unterwerfung. Subordination nannte man es. Statt Dichter musste er Militärarzt werden, einen
Beruf, den er hasste.
Die Aufführung seines ersten Werkes: Die Räuber in Mannheim, zu deren Premiere er ohne Erlaubnis seines Landesherren fuhr, hatte unangenehme Folgen. Der Herzog verbot jede Art von Schriftstellerei außer der medizinischen und drohte mit Arrest.
Jetzt war klar: Hier konnte er nicht bleiben. Die Flucht war die einzige Möglichkeit, frei zu werden.
Die Sehnsucht nach Freiheit steht im Mittelpunkt seines Lebens und durchzieht sein ganzes Werk. In Leipzig und später in Weimar konnte er das verwirklichen, von dem er immer träumte.
In Weimar, einem liberalen Herzogtum, begegnete er dann auch großen Geistesgrößen wie Herder, Humboldt, Körner und natürlich Goethe.
Weimar wurde aber auch der Ort seiner großen Balladen, die er 1797 in nur einem Jahr schrieb. Von diesen werden Die Bürgschaft, Der Handschuh und Die Glocke zu hören und zu sehen sein, neben anderen Gedichten und seiner Lebensgeschichte.
Barbara Kleyboldt schlüpft in die Rolle von Friedrich Schiller, Rüdiger Trappmann erzählt die Lebensgeschichte.
Es ist die wunderbare Sprache Schillers, die uns immer wieder bei der Erarbeitung und Inszenierung des Abends fasziniert hat, es ist die positive Energie, die in all seinen Texten steckt und uns erahnen lässt, wie euphorisch seine Zeitgenossen auf ihn regiert haben müssen.